Urbane Wohnanlage für 35 Parteien in Duisburg Meiderich
Ein Reihenhaus mit Wohnberechtigungsschein - mitten in der Stadt.
Bei bewilligungsfähigen 71 qm, für eine dreiköpfige Familie, erscheint diese Vorstellung wie eine Utopie.
Insbesondere dann, wenn ökologische Standards eingehalten werden sollen. Dass es doch möglich ist, bewies Volker Findt mit dem Entwurf für eine Blockrandbebauung in Duisburg - Meiderich. Das bis 2000 als Grabeland genutzte Grundstück schloss eine Lücke in der strassenbegleitenden Bebauung. Mit Mitteln aus dem Wohnungsbauförderungsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Duisburg, sollten 35 Wohnungen für Klein- und Großfamilien sowie ältere Menschen entstehen.
Das von dem Architekten schon mehrmals angewandte Konzept der Laubengangerschließung wird hier um eine neue Variante ergänzt. Die als Maisonetten ausgebildeten Wohnungen werden über Vorgärten (breite Laubengänge) erschlossen. Die hohe Verdichtung gewährleistet ein kostensparendes Bauen auf hohem gestalterischen und funktionalen Niveau.
Die zurückgesetzte Straßenecke mit ihrem zweigeschossigen Luftraum gibt den Blick auf das Hintergelände frei. Dieses teilt sich in Vorgärten, einen großen Spielplatz und einen Biotop. Unter den Vorgärten und dem Spielplatz befindet sich eine Tiefgarage. Die Balkone und die teilweise zurückspringende Fassade gliedern die große Baumasse. So entsteht ein Wechselspiel von Licht und Schatten.
Der Nachfrage nach kleinen, gut geschnittenen Wohnungen und einem vielfältigen Wohnungsmix wird in besonderem Maße Rechnung getragen. Nicht nur die Maisonetten sind mit 71 bzw. 90 qm optimiert, auch wurden 53 qm große Drei-Raum-Wohnungen für Alleinerziehende und altengerechte Wohnungen geschaffen.
Die barrierefreie Erschließung ist Standard. Auch hier bewies das Planungsteam, dass es ökologisch seiner Zeit voraus ist. Der Energiestandard wurde um 30% gegenüber dem gesetzlich notwendigen Vorgaben unterschritten. Eine oene Versickerung und eine Toilettenspülung mit Grundwasser optimierte die ökologische Planung, das Biotop und die intensive Begrünung der Garagen hat die Versiegelung der Flächen bilanziert ausgeglichen.
Duisburg, im September 2012